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Settimo Cielo (Wien)
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Das „Settimo Cielo“ verspricht italienische Genüsse wie im siebten Himmel über den Dächern Wiens. Das Restaurant befindet sich in einem der Kremslehner Hotels in Wien 1010 auf der Dachterrasse, dem „Hotel Royal“. Ebenerdig wird im Hotel Royal auch noch das „Ristorante Firenze Enoteca“ geführt.
Die „Kremslehner’s“ sind ja in Wien bei Gott keine Unbekannten – betreiben sie doch in bereits vierter Generation Hotels bzw. Restaurants. In Summe gehören zur Kremslehner-Gruppe in Wien das Hotel Regina 1090 inklusive dem Restaurant „Roth“, das Graben-Hotel 1010 inklusive der „Trattoria Santo Stefano“, das Hotel Johann Strauss 1040 und eben das Hotel Royal 1010 inklusive der beiden bereits erwähnten Restaurants - alle Hotels der Kremslehner-Gruppe sind aus der 4-Sterne-Kategorie.
Ja, es handelt sich beim „Settimo Cielo“ sicherlich um ein Restaurant der gehobenen Kategorie – Falstaff ist das immerhin 85 Punkte bzw. zwei Gabeln wert, Gault Millau ignoriert das „Settimo Cielo“. Trotzdem wird die Falstaff-Auszeichnung natürlich bezüglich der Küchenleistung versus die Erwartungshaltung auch in der Bewertung berücksichtigt. Und die Vorfreude bzw. die Erwartungen sind wegen des Versprechens „Raffinierte italienische Küche mit Schwerpunkten auf frischem Fisch auf höchstem Niveau“ anzubieten relativ groß.
Mit dem Aufzug im letzten Stock angekommen entsteigt man in einen kleinen und doch beengten Vorraum. Freundlich in Empfang genommen wird die Reservierung, die ich stets empfehle, geprüft, und wir werden wunschgemäß – wir hatten glücklicherweise einen der so schönen „Vorsommertage“ erwischt – zur Terrasse an unseren Tisch geführt.
Beeindruckt von der wunderschönen Aussicht über unsere schöne Wiener-Stadt bestellten wir unsere Getränke – Alkoholfreies Bier, Kombucha, Orangensaft und Wasser. Tadellos gekühlt und ohne Beanstandung, aber auch nicht weiter erwähnenswert. Danach erhielten wir die Auswahlkarten, wir reservierten für den „Business-Lunch“ (wochentags von 12.00h bis 14.30h) unter dem Motto „Eine Kulinarische Reise durch Italien in zwei Gängen“, und wir wählten unsere Speisen. Der täglich wechselnde Business-Lunch kostet EUR 17,00 pro Person zzgl. je EUR 3,50 für das Gedeck.
Ein Gruß aus der Küche wird serviert: Prosciutto mit Johannisbeeren-Gelée und Blue Curacao-Perlen – eine absolut gelungene Kreation, unglaublich, wie der Curacao, ein Orangenlikör, mit dem Schinken harmoniert. Ein SEHR GUTER Einstieg. Permanentes Servieren frischen, ausgezeichneten, hausgemachten Oliven- Tomatenbrotes mit zweierlei Butter sei an dieser Stelle nicht unerwähnt.
Die Vorspeise bestand aus einer Crema di Finferli con Raviolo al Prosciutto, also einer „Eierschwammerl-Cremesuppe mit einem Prosciutto-Teigtascherl“. Die Suppe wurde mit etwas schwarzem Sesam und frischen Kräutern verfeinert, das Tascherl, aus Blätterteig bestehend, enthielt eine sehr gute Fülle mit nicht zu aufdringlichem Prosciutto-Geschmack. Trotz der leichten Bindung bzw. der Verwendung von Obers war die Suppe absolut nicht zu mächtig doch gleichzeitig immer noch cremig. Der typische Eierschwammerl-Geschmack blieb ebenfalls erhalten – ein glattes SEHR GUT.
Bei den Hauptspeisen entschied sich meine beste Ehefrau von allen für Tagliata di Manzo su Insalata mediterranea con Crostini di Pane, ergo für „Rinderfiletscheiben mit mediterranem gemischtem Salat mit Croûtons“. Zwei Scheiben besten Rinderfilets wurden mit einem Häufchen Blattsalaten, Cherryparadeiser, Oliven sowie homöopathischer Menge an kleinst gewürfelten Croûtons serviert. Das Fleisch wunderbar medium, wie gewünscht, gebraten, was bedingt durch die Dünne im Vergleich zu einem klassischen Steak, definitiv nicht so einfach ist. Sehr gut gelungen! Der Saft dazu war ausgezeichnet, der Salat frisch und tatsächlich mediterran, also eher „sauer“, aber doch sehr harmonisch abgeschmeckt. Die Croûtons hätte ich eher obenauf denn mit dem Salat vermischt serviert, aber das war auch schon der einzige Kritikpunkt. Ebenfalls ein glattes SEHR GUT.
Ich wählte das Filetto di Pesce Persico con Risotto di Fregola al Pomodoro, also ein „Viktoriabarschfilet auf Tomaten-Fregola-Risotto“. Fregola sind eine italienische, besonders sardische, Spezialität. Eine in Vollendung ofengeröstete Pasta in kleiner Kugelform, mit der man auch Risotti zubereiten kann. Das Fischfilet war haargenau auf den Punkt gebraten. Außen eine sehr schöne knusprige Hülle mit Röstaromen und innen mit leicht glasigem Kern – für mich perfekt und insbesondere der Fisch von hoher Qualität. Das Risotto ebenfalls auf den Punkt gedünstet und gerührt, innen kernig und außen weich, mit einer intensiv tomatigen Note. Parmesan wird natürlich von bester Güte und standesgemäß, frisch vom Stück, über das Risotto gerieben. Ebenfalls ein glattes SEHR GUT.
Als Abschluss des lukullischen Genusses wurde noch ein Espresso Piccolo konsumiert, der ausgezeichnet war und mit einem Cantuccino sowie dreierlei Zucker (weiß, braun, Kandis) serviert wurde. Für die Speisen gebe ich in Summe ein glattes und für mich seltenes AUSGEZEICHNET – unsere Erwartungen wurden mehr als nur erfüllt. Selbst unter Berücksichtigung, dass wir insgesamt nur drei Speisen getestet haben, aber wann sollte ich die Höchstnote geben, wenn nicht jetzt. Wie gesagt, das „Settimo Cielo“ hat keine Hauben- oder Sterneauszeichnungen!
Für dieses einmalig schöne Ambiente hätte ich gerne ein „Ausgezeichnet“ gegeben, jedoch der enge Vorraum bzw. Empfang sowie die sehr beengten Sanitäranlagen lassen nur ein sehr gutes SEHR GUT zu. Die Aussicht und die Lage sind fantastisch und einmalig, allerdings kann man auch in so manche Wohnung bis in das Schlafzimmer sehen.
Für den korrekten, aber bei Fragen nicht immer sattelfesten Service gebe ich gerne ein sehr gutes GUT. Etwas mehr Präsenz beim Gast wäre in diesem Rahmen kein Fehler gewesen und die Frage nach Parmesan zum Risotto sollte der Gast gar nicht stellen müssen.
Fazit:
Sicherlich kein alltägliches Restaurant, aber wenn man seiner besten Ehefrau von allen wieder einmal zeigen will, wieviel sie einem bedeutet, gibt es bei Schönwetter nicht sehr viele Lokationen in Wien, die besser dafür geeignet wären. Der Business-Lunch ist jeden Cent wert und absolut auch öfters leistbar. Auch der angebotene Samstags-Brunch um EUR 35,00 pro Person, den wir aber noch nicht besuchten, scheint mir für das Gebotene durchaus angemessen. Auch ein Candlelight-Dinner in vier Gängen wird angeboten.
Weinliebhaber können im „Settimo Cielo“ das Angebot, die besten Weine Italiens glasweise zu verkosten und eine Degustationsreise durch die besten italienischen Weinregionen zu machen, in Anspruch nehmen (geführte Weindegustation ab 10 Personen möglich). Dazu werden laut Homepage kleine Snacks wie Crostini oder italienischer Käse serviert.
Ich empfehle das Lokal unbedingt für ein lukullisches und optisches Erlebnis bzw. für den besonderen Anlass.
empfohlen von uc0gr am 17.05.14 @ 21:50
Singerstraße 3
1010 Wien
Telefon: +43 (0)1 512 38 75
Email: restaurant@settimocielo.at
Ruhetag(e): So, Feiertags
Küchenzeiten: Mo-Sa 12-14.30 und 18-22.30 Uhr
Menüpreis:
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