Zum Griena (Mayrhofen)

Etwas versteckt im Häusergewirr am Rand von Mayrhofen steht dieses Wirtshaus, das auch im Heute noch eine andere Zeit vermittelt. Von außen wirkt es fast undurchdringlich mit den dunklen Holzbalken und den kleinen Fenstern, die Stuben innen, so nah am Originalzustand wie selten in der Tiroler Gastronomie, geben aber reichlich Luft. Da ist nichts mit überflüssigem Zierrat und Schnitztum angefüllt, gemauerte Öfen, einfache Holztische, Fleckerlteppiche und altes Holzgebälk sorgen für ausreichend Stimmung.

Das Haus selbst ist denkmalgeschützt, das verwundert nicht; selbiges könnte aber fast auch für die Speis'karte gelten, zumindest für deren Sprache: die Gerichte sind, wo’s möglich ist, auf Zillertalerisch angeschrieben. Und das sind nicht wenige: Eadäpflwirgar, Kreaschtl, Schliachtarnudel, Zergl und Holzknechtkropfn sind nur ein kleiner Teil hievon. Die Übersetzung ist selbstverständlich beigefügt!

So kommt man in Bekanntschaft mit einer Bauernküche, wie sie einmal gewesen ist, als Erdäpfel, Mehl, Käse, Milch und Rahm die Hauptbestandteile einer bescheidenen Esskultur waren. Und heute als Spezialitäten gehandelt werden können. Das wirkt zwar auch gezielt touristisch, anders aber wäre dieser Versuch zur Authentizität kaum von Erfolg getragen. Und die Qualität der Speisen, die mit zeitgemäßer Leichtigkeit so gar nichts gemein haben, wie die stimmige Atmosphäre der Räume sind einfach überzeugend. Am Mittwoch ist übrigens Zillachtola Krapfn-Tag!

Angelika Deutsch

1 Kritik | Kritik verfassen

andreasbigler, 17.05.07 @ 11:27

Verfahren, aber doch gefunden
Tja, Angelika scheint die Wahrheit zu lieben und Einheimische aus der benachbarten Ortschaft sind auch kein Garant fürs rasche Auffinden des Lokals (Hias, ich hoff das lesen deine Nachbarn nicht).

Aber wir haben es geschafft und darüber dürfen wir glücklich sein. Das ist tolle Tiroler Küche, wo man sich richtig beherrschen muss, um nicht zu völlern. So was kriegt man ja heute nicht mehr in der Zeit des Ernährungsbewußtseins.

Natürlich sind auch wir ernährungsbewusst, daher sind wir innerhalb von 4 Tagen gleich 3 Mal dort eingekehrt, sind allerdings auch mit dem Mountainbike 150 km gefahren, da schmeckts dann noch besser.