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Winzerporträt: Familie Prieler

20.07.06 @ 16:08

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© Prieler

Die neue Gruppe der Leithaberg-Winzer bringt ab September eine gebietstypische Weinlinie auf den Markt. Prominentestes Mitglied der Vereinigung ist das Weingut Prieler, das in den letzten Jahren die höchsten Auszeichnungen für seine Rotweine einstreifte.

Schützen am Gebirge liegt am burgenländischen Leithaberg in Blickrichtung Neusiedler See. Die Prielers bewirtschaften 20 ha Rebfläche auf kalk- und schieferhältigen Böden. Der Schwerpunkt liegt mit 30 Prozent auf Blaufränkisch, aber auch die Burgundersorten haben Tradition: Pinot Blanc 10%, Chardonnay 10%, Pinot Noir 14%, St. Laurent 8%. Abgerundet wird das Sortiment mit 15% Cabernet Sauvignon und 10% Merlot. Blaufränkisch, Pinot Noir, Pinot Blanc und Chardonnay will Silvia Prieler noch weiter forcieren, da diese in ihrem Gebiet am traditionsreichsten seien.

Der mineralische Boden am Leithaberg gibt den Weinen eine einzigartige Note, die die 15 Leithaberg-Winzer besonders hervorheben wollen. Gemeinsam wollen die Mitglieder daran arbeiten, dass die Leithaberger Gebietstypizität national und international ein Begriff wird. Es wird einen Leithaberg Weiß und einen Leithaberg Rot geben, zugelassen sind nur regionstypische Sorten wie Chardonnay, Weißburgunder, Neuburger und Grüner Veltliner sowie Blaufränkisch (zumindest 50 Prozent), Zweigelt, Pinot Noir und St. Laurent.

Neben den Prielers gehören 14 weitere Winzer dem Verein Leithaberg an, bekannte Namen darunter sind u.a. Birigt Braunstein, Josef Leberl und Toni Hartl. Die Philosophie von Silvia Prieler deckt sich mit der der Leithaberger: Weniger ist mehr, Gebietstypizität und Sortencharakter sollen im Keller herausgearbeitet werden. Ein Indiz für die Bedeutung des Vereins ist, dass sich im aktuellen Falstaff-Guide gleich drei Leithaberg Rot unter den Top 5 der 2004er Rotweine finden, die Höchstbewertung von 94 Punkten gab es für den Prielerschen Leithaberg.

Der Blaufränkisch Goldberg ist einer der hochdekoriertesten Weine Österreichs. Im aktuellen Falstaff-Guide wurde der 2003er mit 94 Punkten bedacht, der 2002er gewann mit 95 Punkten die Reserve-Trophy. Im aktuellen Vinaria Guide bekam der 2003er mit drei Sternen einstimmig die Bestnote. Goldberg ist eine Einzellage aus Glimmerschiefer, einem Boden, der die Wärme speichert.

Am Abend ziehen durch diese Lage kühle Winde vom Leithagebirge, wodurch sich ein großer Unterschied zwischen Tag und Nacht ergibt, was für die Fruchtentwicklung enorm wichtig ist. Der Wein reift 26 Monate im Barrique und wird nur in den besten Jahren reinsortig in die Flasche gebracht.

Kostnotiz Blaufränkisch Goldberg 2002: Grandiose Nase, dezent süße Tabaknoten, dunkle Beerenfrucht, Tiefe, sehr mineralisch; Riesensubstanz, Wucht und Klasse, herrliche Brombeer-Schwarzkirsch-Frucht, perfekte Reife und Dichte.

Weine unter 10 Euro werden mit Glasverschluss verschlossen. Schrauber kommt nicht in Frage, da ein Vertriebsschwerpunkt im Westen liegt und der Schraubverschluss dort noch nicht die Akzeptanz findet wie im Osten. Die Weine mit Glasverschluss dienen dem glasweise Ausschank bzw. sollen innerhalb der nächsten 5 Jahre konsumiert sein. Wenn jemand den Wein länger aufheben will, dann laut Silvia Prieler "bitte mit Kork".

Senior Engelbert Prieler kümmert sich hauptsächlich um die Weingärten und trägt die Verantwortung für Rebschnitt, Kultur und Ernte. Die promovierte Mikrobiologin Silvia Prieler ist für Hefen und Gärtechnik, Ausbau und Abfüllung verantwortlich. Georg Prieler hat die VinoHAK in Neusiedl absolviert und macht zur Zeit ein Praktikum bei Rudi Bauer am Weingut Quartz Reef in Neuseeland. Mutter Irmgard und Tochter Michaela kümmern sich um Büro und Verkauf.

Webtipps
www.prieler.at
www.leithaberg.at
www.11frauenundihreweine.at

Bernhard Degen
News Networld

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