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Winzerporträt: Waltraud und Wolfgang Reisner-Igler

05.11.06 @ 12:06

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© Weingut Hans Igler

Rotwein-Legende Hans Igler begründete in den 60er Jahren den Aufstieg des Weingutes in die österreichische Oberliga, wo es sich bis heute bravourös hält. Tochter Waltraud Reisner-Igler und Schwiegersohn Wolfgang führen das mittelburgenländische Weingut im Sinne des qualitätsbesessenen Vordenkers erfolgreich weiter und erzielen Jahr für Jahr Spitzenbewertungen.

Das Winzerpaar ist davon überzeugt, dass man die Qualität aus dem Weingarten holen müsse, im Keller könne nichts verbessert werden. Die Deutschkreutzer streben danach, "das beste aus dem Weingarten zu holen und perfekt zu vinifzieren". Wolfgang Reisner-Igler glaubt fest daran, dass biologische Bewirtschaftung die Zukunft sei. Seit zwei Jahren werden die Weingärten bewusst mit Kräutern begrünt, um eine bessere Durchlüftung des Bodens zu erzielen. Eine Bio-Zertifizierung könne er sich auch vorstellen, man sei aber erst am Beginn eines Prozesses.

Die Deutschkreutzer Winzer bewirtschaften mittlerweile rund 30 Hektar Weingärten und kaufen von rund drei Hektar von Vertragswinzern zu. Leitsorte ist mit rund 60 Prozent der Blaufränkisch, gefolgt von 20 Prozent Zweigelt und 10 Prozent Cabernet Sauvignon. Die restlichen zehn Prozent teilen sich die Sorten Pinot Noir, Sankt Laurent, Weißburgunder und Chardonnay. Die besten Lagen seien Hochberg und Altes Weingebirge, mit einer dünnen Humusauflage, sandigem Lehm und darunter Kalkstein.

Ein Aushängeschild des Betriebes ist die legendäre Cuvée Vulcano. Frucht und Würze des Blaufränkisch werden von der kräftigen Tanninstruktur des Cabernet Sauvignon getragen. Zweigelt und Merlot tragen dazu bei, eine balancierte regionstypische Cuvée zu machen. Der 2004er verbrachte 16 Monate in 30 Prozent neuen Barriques und 70 Prozent in Zweitfüllungen. (13,5 % Alk., 1,8 RZ, 5,3 Säure).

Zum Weinjahr 2006 sagte Wolfgang Reisner-Igler, dass es "perfekt" verlaufen sei. "Ganz tolle Trauben, hoch in der Reife, fruchtig aber auch mit langen Tanninen. Die Nächte waren kühl, die Tage heiß, wodurch die Frucht sehr gut ausgeprägt ist." Vergleichen könne man das aktuelle Jahr am ehesten mit dem vielgelobten Jahrgang 2000.

Die Deutschkreutzer setzen in der Verschlussfrage weiterhin hauptsächlich auf Naturkork. Lediglich bei den klassisch ausgebauten Weinen wird ein Fünftel mit Schrauber verschlossen. Glas und Plastikverschluss kämen den Angaben zufolge nicht in Frage.

Privat trinkt Wolfgang Reisner-Igler sehr gerne einen Blaufränkisch von Winzerkollegen Albert Gesellmann oder einen Pannobile aus Gols.

Webtipps
www.weingut-igler.at
www.rwb.at
www.weinburgenland.at

Bernhard Degen
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