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Ost-Weinboom

13.12.06 @ 06:20

Als 1989 in Europas Osten die samtene Revolution ausbrach, ahnte keiner, dass dieser schon bald auch eine önologische folgen sollte. Viele alte Toplagen, die als Folge der Planwirtschaft zu Raps- und Kukuruzfeldern umgewidmet worden waren, wurden rekultiviert.

Kaliforniens Winzer-Star Mike Grgich kehrte sogar zeitweise in seine dalmatinische Heimat zurück, um dort in einem schmucken Schlösschen auf der Insel Peljesac einige der besten Tropfen des neuen Ost-Winebooms zu keltern. Sloweniens Weine rangieren von Movia bis Miro auf internationalen Toprängen. In Bulgarien wurde der gute alte "Zar Simeon" als Geburtshelfer eines international vorzeigbaren Spitzenroten bemüht. Der ungarische Tokajer erreicht wieder schmeckbare Annäherungswerte an Sauternes und Seewinkel.

In Rumänien sorgt der Franzose Guy Tyrel de Poix für Furore. Die georgischen Weine eines Kartuli Vazi gelten als "Geheimtipps". Und auch Tschechiens Süden gibt mit Gütern wie Tanzberg, Springer, Mádl oder Hnidák fruchtfüllige Lebenszeichen von sich.

Unsere Weinkarten werden demnächst wohl länger werden müssen.

Christoph Wagner

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