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Drei Wirtshauswünsche frei
07.07.07 @ 08:57
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Die Situation ist fast immer die gleiche: Juniorchef oder Juniorchefin hat nach absolvierter Kochlehre in Haubenbetrieben gearbeitet oder mit etwas Glück sogar bei Meistern vom Kaliber eines Hans Haas, Christian Petz oder Johanna Maier kiebitzen dürfen. Dann folgt irgendwann der Ruf ins heimatliche Wirtshaus, wo noch geschnapst und gefrittet wird wie einst - und das Backhendl nicht mehr als 5,90 Euro kosten darf. Also was tun?
Möglichkeit A: Sich nach der Decke strecken und individuelles Talent und Ehrgeiz hintanstellen.
Möglichkeit B: Den ganzen Betrieb umkrempeln, Schnapsrunde und Fritte rauswerfen und nach mindestens zwei bis drei Hauben trachten (eine wird nämlich nicht reichen.)
Möglichkeit C: Das, was man in der Top-Gastronomie gelernt hat, auf eine hochqualitative bodenständige Küche ummünzen und die Gäste langsam davon überzeugen, dass das Backhendl 9,90 Euro kosten muss, wenn es dafür aus Bodenhaltung und dem Schmalzpfandl kommt.
Ich persönlich rate zu C. Wer sich für A entscheidet, aus dem wäre sowieso nie ein großer Koch geworden. Und wer wirklich B ansteuert, wird sehr bald selbst wissen, wie viel Genie in ihm steckt - und ob er oder sie sich nicht möglicherweise doch überschätzt hat.
Christoph Wagner
4 Kommentare | Kommentar abgeben
motorradlberger, 14.07.07 @ 22:33
....weiter
Genaugenommen kann man sich das Wirtsgewerbe jetzt ja im Fertigpack kaufen. Die Hotelfachschule ist Zeitvertreib. Am Parkplatz von einer Tiroler Hotelfachschule stehen 15 Porsche, 1 Ferrari und jede Menge Golf GTI´s, letztere sind die Armutschkerln... Wenn der Notendurschnitt nicht so ist wie gewünscht, dann gibts ein Donnerwetter für den Direktor. Da kann schon Frust aufkommen wenn einer mit 15 in die Fußstapfen der Eltern steigt. Im Schnitt haben die Samnauner Hoteliere 80000 Euro Schulden wenn er auf die Welt kommt. Ein bißchen arbeiten bei einem Prominentenkoch wenn der Papsch dazuzahlt.
Andererseits sind mit in den letzten 20 Jahren im Tirolerischen soviele Wirtshäuser anhanden gekommen, weil die Jugend solche Mentoren hat, die sie völlig in die Irre lenken.
motorradlberger, 14.07.07 @ 22:24
Aus Frust?
OberkllnerPatzig, 11.07.07 @ 13:28
Na bumm,
da kennt sich einer aber aus ...
Für Interessierte ex wiki:
Eine Frustration (von lat. frustra = vergeblich) ist eine Wunschversagung. Frustration entsteht durch Ohnmacht oder durch Nichterreichen eines gesteckten Zieles aus inneren (Selbstüberschätzung) oder äußeren Gründen (Versagung von Wünschen) durch andere oder sich selbst.
Das Gefühl der Frustration kommt immer auf, wenn ein Lebewesen sich etwas wünscht oder ein Ziel setzt, es dann aber nicht erreicht. Sehr häufig folgt der Frustration eine Aggression. In der Psychologie spricht man von der Frustrations-Aggressions-Hypothese.
Eine Aggression muss nicht zwingende Folge einer Frustration sein. Es sind auch andere Reaktionen möglich, z.B. eine Autoaggression, Suchtverhalten, letztlich auch erneute Anstrengungen, das gesetzte Ziel zu erreichen.
Milde und vorübergehende Frustrationserfahrungen werden auch gezielt gesucht, da deren Überwindung ein wichtiger Bestandteil eines Erfolgserlebnisses ist. Beispiel: Rätsel aller Art frustrieren meist zunächst, bevor ihre Lösung gelingt; dennoch ist Rätsellösen eine beliebte Freizeitbeschäftigung.
Frust ist eine Verkürzung des Begriffes Frustration. Menschen, die mit ihrer derzeitigen Lebenssituation unzufrieden sind, verwenden ihn gerne, um ihre Gefühlslage zu beschreiben. In der Umgangssprache ist Frust auch ein Synonym für Depression.
PICCOLO, 10.07.07 @ 22:44
Leider ist das nicht so leicht..
Der Herr Professor Bürgermeister kommt halt nicht so recht weg von den einfach gestrickten Erfolgsrezepten. Das Gastgewerbe ist aber doch etwas komplizierter gestrickt als ein Schundhefterl... Die Krimis sind doch seine wahre Stärke...
Der gewöhnliche "Juniorchef" ist all zu oft ein verzogenes Kasperle das zuerst jede Arbeit umgeht und sich ganz bequem bei einer Fachschule mit Erfolgsgaranie die Grundausrüstung fürs Leben kauft. Dann das Praktikum bei den genannten Stars: Davon leben die ganz gut, nur das Kasperle wird dadurch derartig überheblich, dass jeder echte Erfolg zwangsläufig ausbleiben muss. Er hat den falschen Fleiß gelernt, denangeborenen Sinn für das Bedienen der Menschen hat er oft schon als Kind abgelegt.
Ausnahme ist, man hat genug Geld und kann in der Gourmet - Presse bolzen. Sonst wird man nie mehr als ein "So Wie" - a la - oder "Schüler vom Schüler vom Schüler" wie es ja eingige bekannte Typen hier gibt. Im Innviertel nennt man diese Leute "Habenichts und Bindochwer."... Denen schwanzeln dann die Berufsgourmets nach, und schwärmen von den Trüffeln an Essigeis bis dem das Geld aus geht oder bis der zwangsbeglückte "Berufs - Juniorchef" durch andere Umstände geläutert ihnen wirklich einmal das Hangerl auf den Bluzer haut.
Was dem österreichischem Wirtsadel abgeht sind wirkliche Raubritter, die auf das Gesülze von der Obrigkeit der Gourmands nichts geben und sich ihre Fachkenntnisse keinesfalls von genannten Größen holen. Die sich nichts um die Meinung des käuflichen Medienadels scheren und für "ihre" Gäste kochen, die ja überall um jedes Wirtshaus herum leben. Solche können sie sich aber nur in den seltensten Fällen selber machen... Meißtens kocht dann die Metro, Wedl und Dick oder Pfeiffer..
Meine ich , der ich hautnah am Volke lebe...
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