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Babenbergerhof (Mödling)

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Ich war in den letzten Jahren mehrmals im Babenbergerhof in Mödling, – immer gut; nicht mehr und nicht weniger.

Allerdings 2014 hat sich dann küchentechnisch einiges getan: Nach Döllerer, Eselböck, Wissler im »Vendôme«, im Grazer Prato, kocht Roman Wurzer jetzt dort, wo er einst gelernt hat: Im Babenbergerhof.

Habe im rückwärtigen, ruhigen Gastgarten Platz genommen, die Tische hübsch eingedeckt (mit Ausnahme der vertrockneten Topfpflanze). Das Speisenkartenclipboard gibt´s noch immer; das Angebot zweigeteilt:
Unter "Mir geht's gut", traditionell. frisch. unkompliziert: die Klassiker wie Backhendl, Wiener Schnitzel, Gulasch und Palatschinken.
Ich wählte aus der Speisekarte "Genuss Pur", traditionell. frisch. unkompliziert. kreativ:

Gedeck € 3,10/Person: 4 Sorten Brot&Gebäck, Hausschinken, 2-erlei Butter (wobei die mit erfrischend-zestigen Limettenaroma großartig war, eine Kanne hochwertiges Olivenöl zum selbsteingießen….; den Gruß aus der Küche nicht wirklich vermisst; allerdings gefreut hätte er schon….

Confierter MarchfeldSpargel gegrillt mit Haselnußschaum, glaciertem Weizen & Brennnesseln € 12,50 (Rechtschreibfehler© Speisenkarte) Besonders aufmerksam vom Service, dass gefragt wurde es man die als vegetarische Hauptspeise gekennzeichnete Portion etwas verkleinern solle: Großartiger Spargel mit einem Hauch Zitronengras vom Kochsud, perfekt im Biss, knackige Weizenkörner, aromendichter Haselnußschaum, dazu frische Brennnesseln- ein perfekter vegetarischer Einstieg.

Bouillabaisse von Süßwasserfischen mit Venusmuscheln, Erbsen, grünem Spargel &KnoblauchFoccacia € 6,50 (Rechtschreibfehler© Speisenkarte). In meinem Fischsuppenranking unter den Top-3! Die Einlage im Teller wurde vom Herrn Ober mit einer saftig-paradeisig-molligen Essenz mit fein ziselierter Säure aufgegossen, wirklich hervorragend und geschmacklich sehr stimmig. Kleinstes Minus für die bissfest-zähen Venusmuscheln und das nicht servierte Fladenbrot.

Geschmortes & Gebratenes vom Schwarzfederhuhn, Pilze, grünem Spargel & geräuchertem Topinambur € 22,50. Sehr großartig! Hendlbrust super saftig gebraten und auch ohne Haut knusprig (wie macht er das?) dazu ein zart süßliches Kräuter-Natursafterl. Das Haxerl geschmort mit einem wunderbarem Jus, Topinambur als Püree und als Braterdapfel, bissfest der grüne Spargel; nochmals: Sehr großartig!

Romans's KindheitsErinnerung: "Snickers" - KaramellEis & Salzbaiser € 10,50 Wer kennt es nicht: Schokoriegel mit Karamell, Erdnüssen und weißem Nougat.

Schokolade und Salz: Hab ich im Hangar 7 schon gehabt; das ging gar nicht; im Babenbergerhof war es eine wunderbare Mariage: Karamelleis, hauchdünne Schokolade, Nüsse, Nougat, Salz&Baiser- ein Gaumenerlebnis zum dahinschmelzen!

Service : Petra; eine Perle. Nein; nicht servicetechnisch perfekt. Dazu war einfach das Glas zu oft leer, der Aschenbecher nicht gewechselt, Gebäck erst nach Aufforderung nachserviert. Aber sehr menschlich nett, superfreundlich, motiviert und engagiert: Eine Wohltat.

Getränke: Alles da was man glaubt haben zu wollen. Tolle Wein- und Getränkeauswahl, sehr gute Glaskultur, wohldurchdachte Auswahl an Weinen, welche glasweise ausgeschenkt werden; diese darf man vorab auch kosten; sie werden bei Tisch eingeschenkt. Bei der Weinkarte liest man manch Seltsamkeiten: Weingut Frauwallner aus STADTEN in der SÜDSTEIERMARK; Rust im Weinbaugebiet Neusiedlersee; die lokale Weinspezialität der Thermenregion ist der ROTGIPFELER…

2 von 4 Balken!

laurent

2 Kritiken | Kritik verfassen

dschungeltier, 25.08.15 @ 14:36

ich weiß nicht recht
was dieser Hieb auf ältere Herrn im Sportwagen soll. ich bin weißhaarig, fast 60, habe seit 20 Jahren eine hinige Wirbelsäule und fahre seit fast 20 Jahren ein und denselben Sportwagen, der nur wenige Jahre jünger ist als ich.

Soll ich gleich sterben gehn?

Thun23, 16.08.15 @ 19:24

Mödling, jene Stadt im Speckgürtel Wiens
derentwegen der Ausdruck „ Stadtflucht „ erfunden wurde. Wer fliehen kann, flieht. Vor gefühlten 100 Jahren war ich gezwungen fünf verdammt harte Jahre in der HTL dieser mitteleuropäischen Katastrophe zu verbringen, wobei die Schule selbst nicht das Problem war.

Nirgends ist die Dichte an weißhaarigen alten Männern höher, die mit in die Haare geschobener Sonnenbrille, in der Hoffnung dem Tod zu entrinnen, trotz Arthritis und Hüftleiden einem Sportwagen entsteigen um einer erblondeten, ledergegerbten Mittvierzigerin zu imponieren, die außer ihnen selbst niemand mehr für jung hält, obwohl sie natürlich objektiv jünger ist als die vor langer Zeit verlassene Ehefrau.

Nach wiederum gefühlten 100 Jahren treibt mich die Neugier zurück in die Stadt des blanken Horrors. Nichts hat sich verändert. Das Grauen ist wie früher mit Händen greifbar. Nur starke Charaktere lassen diese Stimmung an sich abperlen, ich gehöre nicht dazu. Selbst gezielt eingesetzter Tunnelblick nützt nichts, an der ersten Kreuzung steht vor mir ein Jaguar mit offenem Verdeck und den archetypischen Haarfarben auf den Vordersitzen. Jetzt nur nicht schwächeln, nicht so kurz vor dem Ziel alles abbrechen und umkehren. Die Versuchung wäre da.

Dann ist es doch geschafft, es ist Sonntag, es gibt Parkplätze, ich bin im Babenbergerhof, die wenigen Meter vom Parkplatz zum Hotel wandle ich wie in Trance durchs Feindesland, dann bin ich unter Nichtmödlingern, quasi in Sicherheit. Das ist einer der Vorteile von Hotelrestaurants, Einheimische an sich übernachten da nicht.

Wie in der Bibel vor ewigen Zeiten angekündigt folgt dem Fegefeuer allerdings das Paradies. Und wie.

Könnte paradiesischer nicht sein diese Oase der Ruhe inmitten der sie umgebenden Vorhölle. Ein Sommergarten vor dem Restaurant mit bequemen Sesseln, freundliche Kellner und Innen, eine Speisekarte die Lust macht und vor allem Speisen die diese Lust dann auch wirklich erfüllen. Auf wirklich eindrucksvolle und schmackhafte Weise.

Ein Tartar vom Rind mit Senfeis, handgeschabt, kräftig aber perfekt gewürzt, ein Wachtelei zur Seite gelegt lässt es mich die Umgebung komplett vergessen. Mit einem Glas Muskateller der den Gaumen zwischen den Bissen neutralisiert bin ich im Fleischhimmel. Wo sonst gelingt dies so einfach für EUR 15,50 ?

Danach die beste Gazpacho dieses Sommers ex aequo mit jener vom Grünen Baum in Zistersdorf, welche bei komplett verschiedenem Ansatz die gleiche Geschmacksexplosion auslöste. Über eine konfierte Tomate auf der eine Paprikasorbetnocke thront gießt der Kellner die kalte Suppe welche sich mit dem Paprikageschmack fantastisch ergänzt. Traumhaft. Laut Karte handelt es sich um Baumparadeiser, womit wir wieder bei der Bibel wären. Aber egal, mit EUR 5.50 sehr preiswert.

Es ist Sommer, es ist heiß. Ich beschließe anstelle einer Hauptspeise noch eine Vorspeise zu nehmen.

Gebeiztes Lachsfilet mit Wassermelone, Joghurt Creme, Kohlrabi & Kerbel Vinaigrette EUR 10,50. Ich liebe Kohlrabi, detto Kerbel und Wassermelone, von Lachs ganz zu schweigen – solange er nicht aus einer der Norwegischen Todeszellen kommt – aber in dieser Kombination? Lachs mit Wassermelone ?

Vorweg, es passt. Es passt sogar sehr gut. Der Kerbel mit dem Kohlrabi allein ist für mich eine Entdeckung. So intensiv wie das geschmeckt hat war der Kohlrabi in der Kerbelvinaigrette lange mariniert und zusammen mit der Süße der Melone gab es dem Lachs richtig Feuer. Wirklich ein Genuß.

Das braucht eine Pause zum verarbeiten und nachgeniessen. Herrlich.

Jetzt kaltgepresster Schokokuchen mit Feigenlimettensalat – wiederum ein sehr gelungener Mix aus Erfrischung und purem Schokoladengeschmack. Dazu ein Glas Beerenauslese, danach eine Zigarette.

Keine Ahnung wie kalt gepresster Schokokuchen hergestellt wird, ich werds nicht nachkochen können aber lange in Erinnerung behalten.

Schöner kann ein Mittag kaum sein. Rings um mich keine einzige in die Stirn geschobene Sonnenbrille, weder bei jung noch bei alt, weder bei Männlein noch bei Weiblein, wie ein Tag in einem x beliebigem Wiener Freibad ohne auch nur eine Dame mit einer A*schgeige – also äußerst selten.

Sag ich mal als geborener Steirer dem bei Nacht und Nebel die Flucht über den Semmering gelang.

Speising sagt

sehr gut

empfohlen am 20.06.15 @ 10:30

Adresse

Babenbergergasse 6
2340 Mödling
Telefon: 02236 22246
Fax: 02236 22246-6
Email: hotel@babenbergerhof.com

Küchenzeiten: durchgehend warme Küche
Menüpreis: €€€

Küchenchef: Roman Wurzer
Besonderheiten: Öffnungszeiten: Speisekarte "Mir geht's gut" Montag-Freitag 11:30 - 17:30 Uhr (Mittags & Nachmittags) Samstag, Sonntag & Feiertag 14:30 - 17:30 Uhr (Nachmittags) Speisekarte "Genuss pur" Samstag, Sonntag & Feiertag 11:30 - 14:30 Uhr (Mittags) Montag-Samstag 17:30 - 22:00 Uhr (Abends) Sonntag & Feiertag 17:30 - 21:00 Uhr (Abends) Montag bis Samstag 22:00 - 23:00 Uhr und Sonntag & Feiertag 21:00 bis 22:00 Uhr kleine Snack-Gerichte

www.babenbergerhof.com

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