Cantinetta Antinori (Wien)

Die Cantinetta Antinori ist ein sogenanntes „Karawanenlokal”. Nein, nicht eines, in dem die „Volxtheaterkarawane” einkehrt, sondern eines, das etliche Jahre lang von jener Karawane bevölkert wurde, die bekanntlich wieder weiterzieht.

Tatsächlich kenne ich in Wien kein besseres Carpaccio, und auch die Risotti sowie die herrlichen Kalbsnieren in Rotwein könnte man sich nicht feiner und authentischer wünschen. Die Pasta ist hausgemacht, und zur Trüffelsaison läuft die Cantinetta wie schon von Anfang zu duftender (und naturgemäß leider auch preislicher) Höchstform auf. Gleich geblieben ist auch die urban-mediterrane Ambiance, die in ähnlicher Form ja auch das „Novelli” prägt.

Neben Ambiance und Küche ist die dritte Säule des Cantinetta-Konzepts ohne Zweifel bereits ein Teil des Namens: Die Weinauswahl wird einem in einem Ableger des Hauses Antinori ja wahrlich zur Qual gemacht. Alle Nobelgewächse von Castello della Sala über Sassicaia, Solaia, Tignalello, Ornellaia bis hin zum Brunello kann man hier revue passieren lassen. Allein 38 Gewächse aus dem Hause Antinori werden glasweise angeboten, was das Hineinschauen auf eine „Ombretta” und einen kleinen Happen zusätzlich attraktiv macht.

4 Kritiken | Kritik verfassen

chriss0023, 18.02.11 @ 21:12

Preisleistung stimmt NICHT
Definitiv zu teuer!!!Und dann auch noch fürs Gedeck zahlen???Unverschämt!!!Wir fandes es definitiv unverschämt!!!

Peter1977, 10.11.06 @ 13:20

Ich war von der Cantinetta eher enttäuscht. Es war alles so steif, viele Touristen, man konnte sich nicht wirklich entspannen was sicher auch auf die Tischaufteilung zurück zuführen ist. Für Geschäftsessen sicher toll, aber privat fand ich es nicht gut. Zum Essen, die Pasta war ausgezeichnet, mein Hauptspeise war nur mittelmäßig. Es war ein Hirschragout welches zwar vom Geschmack gut war, doch wenn man mehrere Minuten auf flachsigen Fleisch herum beißen muss, dann ist dies nicht lustig bei einen Preis von 23 Euro. Fazit, einmal und nie wieder.

frischpilz, 23.02.05 @ 11:06

Diesmal zu einem Dinner eingeladen welches aus acht Gängen bestand und einen Überblick über das kulinarische Angebot der Cantinetta bot, wurde ich von den dazu gereichten Weinen wirklich beeindruckt. Nach mariniertem Hummer mit Sherryessig und grünem Spargel und einer Petersilienwurzelcremesuppe mit Anis und Schwarzbrot kamen Cappelletti mit Ricotta gefüllt und dazu ein Cervaro aus der Magnum. Ein wirklich ausgezeichneter Chardonnay, der eine durch und durch eigenständige Note hat. Der Wein begleitete uns Gott sei Dank noch bei den Strozzapreti mit Perlhuhn sowie beim köstlichen Branzino mit Kapern und Oliven. Dann nach dem Basilikumsorbet kam der schon lange auf dem Nebentisch in der Karaffe wartende Guado al Tasso 99 aus der Doppelmagnum zum Einsatz. Geschmorte Schweinsbackerl auf Kartoffelpürree wurden vom Guado begleitet. Ein Sangiovese grosso mit Merlot , wuchtig, voll, Schokolade, Kirsche,Mandel, eine Explosion in der Nase und am Gaumen ein besonderes Erlebnis.
Bananensouffle' und Vin Santo als Abschluss.
Dann Rückkehr zum Guado al Tasso bis zum viel zu frühen Ende.

frischpilz, 20.09.04 @ 14:00

Wenn man in der Cantinetta abseits der Karawane speisen möchte muss man Markus Brunners Zauberhändchen freien Lauf lassen und sich von einem von ihm kreierten Menü überraschen lassen. Die Weinbegleitung ist immer gut bietet aber keine Überraschung mehr umsomehr seine Menü .
Oktopus auf Rucola , dann Hühnerleber auf Balsamico und gedünsteten Nektarinen , Mascarponeravioli mit gebratenen Steinpilzen. Diese Kreation gehört extra gelobt was Zartheit des Aromas betrifft.
Eine ausgezeichnete Seezunge auf Fenchel dazu eine Tomaten Knoblauch Zitronen Sauce.
Der absolute Höhepunkt aber geschmorte Kalbswangerl in einer Rotwein Reduktion, zart,voll harmonisch.
Der riesige Teller mit Desserts war der verfrühte Abschluß weil auf einen weiteren Fleischgang und auf den Käse aus Vernunftgründen verzichtet werden musste.
Grandios!