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Gasthaus Wolf (Wien)

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Gasthaus Wolf (Wien)

Das Gasthaus Wolf ist einfach nur geil. Schönes, altes Gasthaus, geschickt mit Retro-Teilen renoviert und von Jürgen Wolf glücklich machend bekocht.
Der Schankraum ist der Raucherbereich und wird dazu auch intensiv genutzt. Dort sitzen sie, eng auf eng, aber auch atmosphärisch dicht vor der alten Schank, und pofeln eine nach der anderen.
Das Nichtraucherzimmer ist in seiner puristischen, kargen Ausstattung perfekt für die Konzentration auf das im Wirtshaus Wesentliche: Die Gesprächspartner und das Essen. Frische, echte Blumen in kleinen Vasen am Tisch sind die einzige zulässige Behübschung. Und so kommen auch die Speisen daher. Konzentriert im Geschmack, ohne jeden Tand oder bemühte, gekünstelte Kreativität. Aber bestimmt nicht klassisch. Dafür schmeckt jedes Gericht einfach zu gut - da zeigt ein Könner, was ohne Effekthascherei an Effekten möglich ist. Das, glaube ich, kann man nicht lernen, das muss man einfach "haben".

Die Karte sind kopierte Zettel, ursprünglich handgeschrieben. Vor-, Haupt- und Nachspeisen - und zusätzlich die kleinen Gerichte. Da warten dann die Innereienspezialitäten auf den geneigten Genießer glibbriger Genitalien. Nämlich die poellierten Stierhoden auf cremigem Blattspinat. Fantastisch das Aroma: mild, milchig, saftig. Die Konsistenz ähnlich gebackenen Steinpilzen oder Tofu. Drei schöne Scheiben auf einem perfekten Blattspinat. Alleine der cremige Blattspinat war schon dermaßen perfekt, dass er alle anderen Blattspinate im Leben des Gehpunktfauma als plumpe Versuche dastehen lässt.
Weiter mit den Hirnpofesen. Hier gab es viel Pofese und mir persönlich zu wenig Hirn. Aber geschmeckt war es trotzdem sowas von hui ... wahrscheinlich weiß Wolf, dass mehr Hirn dem Gesamtgeschmack nicht zuträglich wäre - nur ich Gierrammel meine halt, mehr davon haben zu müssen. Anyhow.
Dann wurde es schwierig. Gebackene Briesterrine, Beuscherl oder Kutteln ...? Es wurde das Beuscherl. Schon wieder ein perfektes Beuscherl (Hohensinn, Meixner), aber ganz eigenständig.
Der Schweinsbraten mit Kraut und Knödel sehr intensiv würzig, das Schweinswiener optisch eine Enttäuschung verheißend, geschmacklich dann ganz bestimmt eines der besten Schweinswiener der Stadt (neben dem Omaschnitzel im Weinschmankerl in 1160).
Satt aber gierig dann noch flaumige Buchteln in Kanariemilch, wobei die vielen Flaschen Frizzante vom Szigeti bereits ihre Wirkung zeigten ... zahlen, bitte!

Für das Gasthaus Wolf würde ich auf den ´schbacken in Richtung Wieden hopeln.

Gregor Fauma

Gasthaus Wolf (Wien)
Gasthaus Wolf (Wien)
Stierhoden im Gasthaus Wolf (Wien)
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3 Kritiken | Kritik verfassen

MartinWinter, 09.10.13 @ 09:33

Für mich eines der besten Lokale der Stadt
Die Atmosphäre dort ist beeindruckend: Alle am essen und trinken, Innereien, Wild, böhmische Desserts .. der Schankraum wunderschön. Und so herrlich unprätentiös alles.

gutesessen, 01.03.13 @ 18:31

ein tolles wiener beisl
dem kann ich mich nur anschliessen
klassische altwiener Küche

TBolt, 28.01.13 @ 09:28

dto, dto, dto
Vorige Woche im Wolf, kann alles nur bestätigen, ein zusätzlicher Bonus beim Genuss der poellierten Stierhoden ist der Eintrag "Hoden klein" auf der Rechnung, was kindliche Gemüter wie das meinige noch tagelang zu amüsieren vermag. Das Schnitzel vom Schwein war tatsächlich idealtypisch, hervorzuheben ist noch die wirklich feine glasweise Weinauswahl inkl. aufmerksamer Beratung, was zu einer unvergesslichen Liasion zwischen einem halbtrockenen Riesling von Jutta Ambrositsch und der mächtigen Terrine vom Reh geführt hat...

Speising sagt

empfehlenswert

empfohlen am 27.01.13 @ 19:26

Adresse

Große Neugasse 20
1040 Wien
Telefon: 01.5811544
Email: office@gasthauswolf.at

Ruhetag(e): Sa, So, Feiertags
Küchenzeiten: Mo-Fr 18-22 Uhr
Menüpreis: €€

Inhaber: Dani Huber, Wolfgang Wöhrnschimmel
Küchenchef: Dani Huber

www.gasthauswolf.at

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