Kothäusl (Seekirchen)

Das "Kothäusl" an der Landesstraße von Salzburg nach Mattsee ist eines jener Wirtshäuser, wo wir während des manchmal recht langen Festspielsommers immer dann hinfahren, wenn uns nicht nach "Ausgehen" zumute ist, sondern nach "Daheimbleiben", ohne am Herd und nachher an der Abwasch stehen zu müssen.

Die Kinder lieben es, und wenn man sich dort umschaut, gelangt man zu der Feststellung, dass es wohl auch die "Alten" tun. Das hat gute Gründe, findet man doch ausschließlich die Klassiker in der Karte, und wenn sich die Wirtsleut' in "exotische" Einfälle versteigen, gibt's maximal (zumindest im Sommer) eine Auswahl an Kürbisspezialitäten, aus der mir der gebackene Kürbis mit (idealtypischen) Petersilerdäpfeln in bester Erinnerung ist. Ein besonders günstiges Tagesmenü wird immer angeboten, wenn dieses einen Eierschwammerlrostbraten beinhaltet, ist das fast eine Art Lottosechser…

Weiters locken herrliche Knödelgerichte (Kaspress-, Innviertler- etc. Knödel), erstaunlich frische und gute Fische, wunderbare Palatschinken, solide Weine und perfekt gezapftes Bier. Alle Speisen werden auf Wunsch "für unsere Senioren und Kinder" in kleinen Portionen serviert, was einmal anlässlich einer Grillwurst mit Pommes frites meinem Sohn den verzweifelten Aufschrei "Das kann ich ja nie aufessen!" entrissen hat.

Die Wirtsleute sind ausgesprochen nett, die Preise erfreulich niedrig (vor allem im sommerlichen Salzburger Umfeld), der Wohlfühlfaktor der 70er-Jahre-Dunkelholz-Einrichtung ist erstaunlich hoch, und der Vorteil dieses Interieurs ist nicht zuletzt, dass man nicht dauernd befürchten muss, dass der Nachwuchs was ruiniert… Die Salate und der Kaffee verraten leider die andere Seite der Bodenständigkeit, soviel 70er-Flair muss dann doch nicht sein.

Alles in allem aber eine echte Empfehlung an alle Speisinger mit dem Hinweis, dass auch die jahrelange GM-Haube nichts an der Urigkeit des Kothäusls ändern konnte.

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