Vogl (Eferding)

Ich gebe zu, ich bin etwas befangen, denn die folgende Konditorei befindet sich in meiner Heimat, der drittältesten Stadt Österreichs, Eferding. Aber wer sich die Mühe antut, bei einem Oberösterreichbesuch (oder am Weg nach Salzburg, oder Passau, oder Paris) über "den Vogl" zu fahren, wird reich belohnt werden.

Abgesehen davon, dass das Kaffeehaus ein richtig schönes Kleinstadtcafé ist, bietet es zusätzlich Köstlichkeiten für Naschkatzen (wie mich!) an, dass einem Hören und Sehen vergeht.

Legendär: die Cremeschnitte. Vergessen Sie jedes Rezept, besser KANN man dieses unglaublich mächtige, mit jedem Bissen ins Elysium tragende Kalorienbömbchen nicht machen. Bestellen Sie einen wunderbaren Kaffee dazu, ohne Zucker, Sie werden's brauchen.

Ist man eher auf die nussige Seite gefallen, kann man sich mit glasierten Nusskipferln (die sind übrigens genialerweise transportabel) eindecken oder die Grobe Nuss versuchen, ein Gedicht aus gehackten Nüssen und Schlagobers.

Ein Muss im Winter: das Punschkrapferl. Nicht exakt quadratisch wie die traurigen Geschwister in der Großbäckerei, sondern charmant schief kommen sie daher, ihre Fülle entfaltet eine Fülle von Aromen, die dem Gaumen schmeicheln.

Ein Letztes (obwohl ich noch lange nicht aufhören möchte): die Schaumrolle. Der Blätterteig macht genau, was er soll, er blättert, und zwar so fein, dass die französische Millefeuille neidig wird. Die Fülle so, dass man noch Wochen davon träumt, wie geschmeidig und sanft sie auf der Zunge zergeht...

Doch genug. Erwähnenswert natürlich der oberösterreichisch freundliche Service, die wahrlich moderaten Preise und das sehr ansprechende Ambiente. Nicht versäumen sollte man einen der umwerfenden Met-Abende, wo allein durch die Menge des mit Weißwein gespritzten Honigweins und den Holzkohlengrillgerichten die Stimmung ordentlich eingeheizt wird.

Jedem, der eine gute "Mehlspeis'" liebt und sehr kritisch ist, sei der Vogl ans Herz gelegt. Er verleiht Flügel...

2 Kritiken | Kritik verfassen

veuveclicquot, 11.08.09 @ 19:25

Göttlich
schmecj´kte sie, die vielgepriesene Cremeschnitte. Der Teig so dünn, dass man ihn wirklich auch mit der Gabel zerteilen kann- ein an sivch ja sehr schwieriges Unterfangen. Die Creme- oben schlagobersig, unten vanillig, sehr locker und nicht zu süß.
Bin ich froh, dass der Vogl 55 km von mir weg ist!

mazi, 27.11.08 @ 17:37

Wieder einmal...
... eine herrliche Cremeschnitte genossen! Speisinger aller Welt, kommt vorbei, es ist schlicht göttlich!!