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Winzerporträt: Stefan Hajszan

06.10.06 @ 16:26

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Stefan Hajszan ist ein Hans Dampf in allen Gassen. Neben des Betriebes des Universitätsbräus im Alten AKH in Wien und des Wirtshauses zum Raxkönig bleibt ihm noch Zeit für wirklich wichtige Dinge. Wie zum Beispiel Wein machen. Und das gelingt ihm so gut, dass er höchste Anerkennung von Winzergrößen wie Loimer oder Wieninger findet. Der 2005er-Jahrgang ist ihm hervorragend gelungen und auf eine 2006er-Prognose angesprochen gerät er ins Schwärmen und seine Augen glänzen.

Angefangen hat alles mit einem Geschenk zweier älterer Damen an ihren Stammwirt - ein Heuriger wollte den Weingarten von 10 Ar (0,1 Hektar) nicht weiter betreuen. Dazu kamen 0,8 Hektar seines Vaters am Steiner Pfaffenberg. Und der Gelegenheitskauf eines Weinkellers vom Dinstlgut, der modern bestückt wurde. Das war der Anfang. Mittlerweile bewirtschaftet der umtriebige Wiener 14 ha Weingärten und hat noch lange nicht genug.

Stefan Hajszan träumt von einem spacigen Weingut mitten in den Wiener Weinbergen. Der begnadete Networker weiß wie schwierig es ist, die Genehmigung dafür zu bekommen und pokert dennoch hoch: Die fertigen Pläne liegen bereits in der Schublade und wenn seine Neuanlagen in den Ertrag kommen, dann ist das mit seinem Kremser Keller nicht mehr zu bewältigen. Ganz zu schweigen davon, dass es logistisch doch eine gewisse Vereinfachung bedeuten würde, wenn Hajszan mit seinen Trauben nicht immer nach Krems fahren müsste.

Für den Wiener Weinbau wäre so ein modernes Weingut eine immense Bereicherung und ein Impuls für die Entwicklung von traditioneller Heurigenseligkeit zu hochqualitativem Weinbau. Aber wenn Hajszan seine Idee so konsequent weiter verfolgt wie er biodynamische Richtlinien im Weingarten umsetzt, dann werden die Verantwortlichen bald nachgeben. Der Gastronom ist überzeugt, dass die Wein-Qualität ausschließlich im Weingarten entsteht, im Keller können dann nur noch Fehler gemacht werden.

Sein Wein-Know-how verdankt Hajszan Freunden wie Fred Loimer, Eduard & Stefan Tscheppe, Rainer Gerhold und Fritz Wieninger, die ihn vorbehaltlos unterstützen. Die biodynamischen Grundsätze und die hohen Laubwände tragen die Handschrift von Loimer. Der Gastronom ist sich bewusst, dass seine aufwendige Bewirtschaftung mit der intensiven Laubwandarbeit und den vielen Spritzgängen (mit Tee!) keinen Kampfpreis zulässt, er glaubt aber dennoch nicht an Vertriebs-Schwierigkeiten.

Hauptabnehmer der Hajszan-Weine sind in erster Linie Gastronomen, aber durch eine Vinothek im Alten AKH sollen in Zukunft mehr Endverbraucher angsprochen werden. Der Sortenspiegel baut auf Grünen Veltliner als Leitsorte, gefolgt von Riesling und Chardonnay. Einer der wichtigsten Weine ist der traditionelle "G'mischte Satz", bei dem mehrere Rebsorten gemeinsam vinifiziert werden. Bei den Rotweinen ist die Cuvée Quadriga der wichtigste Wein, reinsortig wird nur ein leichter Zweigelt gemacht.

Eines der Aushängeschilder des Betriebes ist der Riesling Steinberg 2005: Ein Riesling mit Rasse und Klasse, in der Nase mit einem breiten Fruchtspektrum, weißem Pfirsich und Steinobstanklängen. Am Gaumen mit lebendiger Säure, schönem Fruchtschmelz, zarter Mineralik und einem Hauch Marzipan. Geprägt von der tollen Grinzinger Lage und wunderbar trinkfreudig. (8,50 Euro, erhältlich im Universitätsbräu).

Webtipps

www.hajszan.com
www.unibrau.at
www.raxkoenig.at

Bernhard Degen
News Networld

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