Entler (Wien)
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Die Speisenkarte ist barock und erfüllt alle Bedingungen, um die Küche zuerst eher skeptisch zu benäseln: Sehr viele Speisen und ein Wust an verdächtigen Formulierungen "von an zu bei", nahezu jede Zutat wird aufgelistet. Das liest sich zuerst wie eine Persiflage des Zeitgeists von 1999.
Aber: Wenn man seine Vorurteile und Prinzipien überwindet, freut man sich über ein wirklich breit gefächertes Angebot an kreativer Küche und ist gespannt, ob die Küche ihre selbst gestellten Hürden überspringen kann. Sie kann. Alles hervorragend zubereitet, hier wird sehr präzise gegart, gewürzt, vermengt, angerichtet - der Koch scheint ein Pedant im Sinne des Gastes zu sein. Die getrüffelten Papardelle in Obers waren intensiv, Entenbrust mit, äh, Ingwer-Zimt oder-so-Kruste und, sehr gelungen: gebackene Polenta-Mozzarella-Knöderl. Bestimmt war ein Jus von Gschisti und Gschasti dabei - der war aber auch hervorragend. Der flüssige Schokoladenkuchen wird mich noch in den nächsten Tagen ernähren - Mann ist das Zeug schwer. Aber irrsinnig gut.
Nun zum weniger erfreulichen Teil: Der/das Service lies viele Wünsche offen: Wir hätten wahrscheinlich die doppelte Menge Getränke konsumiert, wenn man uns gefragt hätte. So sind wir fast durchgehend vor leeren Gläsern gesessen, mit Blicken die Servicebrigade herbeisehnend. Durst! Schade.
Zusammenfassend: So stellen sich wahrscheinlich biedere Bildungsbürger ausgeflippte Küche vor - und lassen diese gerade noch durchgehen. Wenn sich das Entler aber nicht weiterentwickelt, wird es zum Kulinarik-Museum der Jahrtausendwende werden.
Gregor Fauma
kubse, 17.01.13 @ 23:26
Eng aber gut.
Diesmal in etwas größerer Runde - wieder sehr gut gegessen. Der Anspruch des Lokals wird von der Küche jedenfalls erfüllt.
Vorspeisen-Entenleber und Pasta mit Trüffeln waren die Hits (auch in Hinsicht auf das Preis/Leistungsverhältnis), übertrafen alle Erwartungen.
Auch sonst große Zufriedenheit mit allem, was auf Tellern gebracht wird. Das in den Flaschen begeistert mich bissl weniger, die Weinkarte war mir in prallerer Erinnerung. PLV-Tipp: Zierfandler vom Biegler (so lang der Preis jetzt nicht sofort erhöht wird ;))
Großes Manko aber doch: die Enge und dadurch auch die Lautstärke. Im hinteren Raum müsste auf ein, zwei kleinere Tische verzichtet werden, dann könnte man sich vielleicht in normaler Lautstärke unterhalten, dann könnten die (ohnehin bloß drei!) KellnerInnen Wünsche schneller erfüllen, auch weil sie zu den Tischen gelangen könnten, und dann könnte man sich auch seine Garderobe zurück holen, ohne gleich an zwei Tischen die dort sitzenden Gäste zu bedrängen.
kubse, 13.08.12 @ 11:52
Sehr nett, gut, viel!
Weiterentwickelt? Seit 2006 vielleicht nicht, aber Museum ist das Entler sicherlich auch nicht.
Beim Besuch vor ein paar Wochen waren wir sehr positiv überrascht, die Küche ist wie beschrieben wirklich gut, in der Speisekarte findet man tatsächlich viel "Zeug", aber das macht auch richtig Spaß! Wir fanden kein Problem dabei, uns weitere Besuche vorzustellen, ohne dass es fad werden würde. Dazu sei angemerkt, dass man vorsichtig bestellen sollte. Zumindest die Hauptspeisen werden in Portionsgrößen serviert, die sofort an die Katze selig denken lassen.
Nette Athmo, nette Weine, und über die Bedienung konnten wir uns sicher nicht beschweren. Patzig, revisit!
Dank "5 ums Eck" wieder mal was Neues entdeckt, wir freuen uns schon aufs nächste Mal!
ø 1.83 Punkte (6x bewertet)
empfohlen am 25.11.06 @ 11:58
Schlüsselgasse 2
1040 Wien
Telefon: 01.504 35 85
Fax: 01.504 35 85
Email: mail@entler.at
Ruhetag(e): Mo, So, Feiertags
Küchenzeiten: Di-Sa 17-24 Uhr
Menüpreis:
Inhaber: Franz Entler
Küchenchef: Sonja Simandl
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