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Noble Wine stellt sich vor

... und freut sich auf das Dinner im Schnattl

Wohl weil das Verkostungsdinner in München im letzten Jahr ein so grosser Erfolg gewesen ist, beschloss der noble Versandhandel die Wiederholung des Festes und markierte Wien!

Wer ist die Noble Wine GmbH!?

Gegründet haben wir uns im August 2008 in München. Also noch ganz schön jung. Wir sind allerdings kein klassischer Händler mit Laufkundschaft und Schaufenster - beides haben wir nicht. Wir sind einfach zu spezialisiert auf ein bestimmtes Sortiment an Weinen. Es wäre wirtschaftlicher Suizid, hier in München oder in sonst einer Grossstadt, ein solches Geschäft zu eröffnen, der Kundenkreis wäre zu klein. Also ja, wir sind Versandhändler. Doch direkter Kundenkontakt ist für uns essentieller Bestandteil des Erfolges, also haben wir erfolgreich begonnen, Galadinner innerhalb und ausserhalb Deutschlands durchzuführen. Wir schlagen dabei drei Fliegen mit einer Klappe, denn erstens freuen wir uns am Wochenende mit Frau oder Freundin in einer anderen Stadt wiederzufinden, gut zu trinken und zu essen (oder vice versa) und zweitens lernen wir so unsere Kunden näher kennen … und es ist es gut für den Umsatz.

Wie steh es denn mit der Philosophie?

Wir wollen Nischen besetzten! Vergessen Sie Parker & Co. Das ist die alte Welt. Unsere Generation lässt sich nicht mehr so einfach mit der Punktepeitsche durch das Dorf treiben. Wir wollen Neues, Spannung, Überraschungen, Qualität. Wir wollen überzeugt sein nicht nur von Wein, sondern auch vom Konzept und der Philosophie des Winzers. In den meisten Fällen harmoniert das Ganze auch ganz prima, ausser beispielsweise bei Leroy (auweih….). Wir unterstützen insbesondere junge engagierte Winzer, die kleine Appellationen aufkaufen, um mit ihr dann neue und überraschende Weine hervorzubringen. Sie tun dies sehr häufig mit einer Leidenschaft, die bei der Vielzahl der alteingesessenen und satten Domänen leider nur noch sehr selten zu finden ist. Es macht Spass den Hunger dieser Winzer zu verspüren, wenn Sie über ihre Weine philosophieren, wenn es Ihnen fast schon schwerfällt sich von diesen zu trennen, wenn Sie schwelgerisch über Rekultivierung alter Sorten (z.B. Aligote) philosophieren, wenn Sie darüber berichten, wie Sie alte Traditionen (Pfirsichbaum , Rosenstrauch) wieder aufleben lassen. Das ist pure Emotion, das ist Lebensgefühl, das ist Noble Wine! Wein ist Neues, Kurioses, Klassik – Erstaunen, Freude, Euphorie. Der passionierte Weintrinker der Neuzeit beschäftigt sich sehr interessiert mit dem geistigen Getränk. Es ist nicht ungewöhnlich, dass wir zu Verkostungen immer wieder Neues über unsere Domänen und Weine von unseren Kunden erfahren. Das Weinzeitalter der Aufklärung ist in vollem Gange! Was steckt hinter einer Region, einer Domäne, welche Geschichte verbirgt sich hinter einem Winzerdorf. Verdanken wir den Aktivitäten der Abtei Cluny, dem ältesten und bedeuteten Kloster Europa, den Glanz der heutigen Cote d Or? Liess Karl der Grosse sich wirklich einen Pinot Noir- Weinberg mit Chardonnay bestücken um seinen Bart vor dem Rotweinfleck zu bewahren? So gibt es tausende Geschichten rund um die verzauberte Welt des Weins zu erzählen - Abend um Abend.

Verkauft sich das auch?

Sicherlich war das Jahr 2009 kein einfaches Jahr. Auch uns hat die Krise getroffen. Das Dilemma ist, dass Premier Cru und Grand Cru Weine sehr gesucht, aber immer nur sehr begrenzt verfügbar sind. Der Anteil dieser Weine im Portfolio eines normalen Burgundwinzers beträgt zwischen 10-20%. Es ist sicherlich nicht immer einfach einem Kunden einen Village oder Appellations- Wein, insbesondere wenn sie/er den Wein ggf. noch nicht verkostet haben, schmackhaft zu machen, doch ich glaube sind wir hier gemeinsam mit unseren Kunden auf dem richtigen Weg. Markenfetischisten suchen Sie in unserem Kundenkreis mittlerweile vergeblich. Ich glaube, es hat sich herumgesprochen, dass es nicht immer Grand Cru sein muss, denn erstens ist er sehr teuer und zweitens schmeckt er eigentlich erst wirklich nach 10-15 Jahren. Für uns sind die kleineren Weine einfach der treffsichere Tischbegleiter, aber sicherlich gibt es zu grossen Festlichkeiten auch mal einen Grand Cru!

Was spräche denn dagegen die grossen Weine einfach für grosses Geld zu verkaufen?

Alles, denn wie gesagt sind wir einfach viel zu überzeugt von den Village und Appellationsweinen. Und auch weil wir genau mit solch einem Modell eine Domänenlandschaft wie im Bordeaux herbei beschwören würden. Natürlich ist dieser Trend auch im Burgund unübersehbar, wir unterstützen ihn aber nicht. Lieber verkleinern wir unsere Burgundauswahl und trennen uns von Domänen von denen wir nicht mehr überzeugt sind z.B. Thibault Liger Belair. Ein Talent, jedoch derzeit mit massiven Hygiene- und Qualitätsproblemen, oder Humbert Lamy – ganz tolle Saint Aubin aber Preis/Leistung klaffen mit dem Jahrgang 2008 mittlerweile einfach zu weit auseinander. Einige Winzer haben es immer noch nicht verstanden, dass unendliche Preissteigerungen über Jahre hinweg vom Markt einfach nicht mehr akzeptiert werden.

Was ist die Strategie für 2010?

Wir möchten auf jeden Fall weitermachen mit den Tasting-Dinners. Prag, Hamburg, Kopenhagen, Amsterdam sind bereits im Gespräch. Es macht uns einen riesen Spass diese Veranstaltungen vorzubereiten. Insbesondere, wenn wir so viel Hilfe von unseren Kunden erfahren, wie hier in Wien. An dieser Stelle nochmals meinen herzlichen Dank an unsere Wiener Kunden und an Heinrich Steininger. Wir nehmen zu unseren Veranstaltungen immer auch unsere Winzer mit an Bord. Bei der Auswahl der Lokalität versuchen wir dem Michelin auszuweichen, denn der ist nicht unser Stil. Es gibt so viele gute, dynamische und spannende Küchen in dieser Welt, die einen S. auf diese Sterne geben! Weiterhin versuchen wir ständig, unser Portfolio zu erweitern - mit neuen interessanten Winzern aus dem Burgund, aber auch von anderswo. Wir meinen, dass auch handwerklich gut arbeitende Erzeuger in der Champagne (ja, es gibt neben dem Markenallerlei auch noch hervorragende Winzerchampagner die zumeist auch deutlich günstiger sind als die ubiquitäre gelbe Witwe und Konsorten) oder im Piemont sehr gut in unser Programm passen. Und natürlich wollen wir auch unsere deutschen Winzer nicht vergessen – neben arrivierten Erzeugern der Spitzenklasse (Dönnhoff) arbeiten wir auch mit aufstrebenden Talenten wie Daniel Vollenweider oder Andreas Adam zusammen. Wir haben z.B. gerade mit dem Weingut Rhys Vineyards aus Kalifornien erfolgreich eine Zusammenarbeit begonnen. Eine Ausnahmedomäne des Quereinsteigers und Burgund-Enthusiasten Kevin Harvey, der die Weine in einem rekordverdächtigen Tempo an die Weltspitze brachte. Diese Weine sind zumindest in den USA bereits Kult – und wir sind die einzigen Importeure in Europa. Im Moment stehen wir auch mit anderen Domänen in Verhandlung (z.B. `Domaine Dujac und Domaine Dublère). Alles in Allem, wir blicken optimistisch in die Zukunft, denn wir haben Spass bei unserer Arbeit.

]Wie wird Wien?

So wie sich unsere Gäste, Herr Schnattl, die Winzer Ghislaine Barthod und Louis Boillot und wir darauf freuen, wird das bestimmt ein ganz toller Abend werden. Das bodenständige Menu macht mir jetzt schon Appetit und der Wein hält weiterhin sprachlos. Übrigens, ich habe meiner Nachbarin versprochen ein Stück Sachertorte mit zurück zubringen. Die Beste gibt’s im Hotel Sacher, korrekt?

Vielen Dank für Das Gespräch.

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