Restaurant Doubek (Wien)

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Wir sind die Teilnehmer, wir sind die Jury - Freitag steht ein Sieger fest.
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Genuss für alle Sinne!

Im Ausseerland-Kochbuch geht es vorrangig um klassische regionale Küche aus dem steirischen Salzkammergut. Region, Brauchtum und Trachten werden ebenso stimmungsvoll gewürdigt wie das Narzissenfest, das Ursalz, der Ausseerland Seesaibling und der Ausseerland Lebkuchen. [mehr]

4 Kommentare | Kommentar abgeben

PICCOLO, 13.06.09 @ 01:17

Regionalküche und Bücher
Ich besitze noch ein paar so grüne Hefterln von Bauernkammern aus Salzburg Oberösterreich und Kärnten, Jahrgang 1975 bis 80. Dazumal in der Kochwelt zwischen Pellaprat und Bocuse gabs nichts für die reigionale Küche, das Papier offenbar zu teuer, oder einfach kein Publikumsinteresse.
Das Ausseerland kenne ich gut 30 Jahre und war immer wieder mal dort. auch bei genannten Betrieben gegessen, Herrn Brandauer am Stammtisch zugehört.

Ohne Zweifel wird es jedem Koch ziemlich gut von der Hand gehen, regionaltypische Speisen zu kochen. und sie gut aufs Teller zu drapieren vor allem wenn er durch die Anwesenheit prominenter Reporter und Autoren gedopt wird. Denn so lesen sich diese Werke alle. Ob Waldvietertel oder Lavanttal. Klotzen statt kleckern.

Ich mag keine Namen nennen, aber bei meinem vorletzten Besuch hatte ich ernste Magenprobleme von einer empfohlenen regionaltypischen Kost, Nockerln mit Steirerkas und gemischten Salat, billigstes Fett und Essig von den Hobelspänen.

Nur wenn man weiß wer sie dann in der Tat auch verspeist, ist man schnell am Boden der Realität. Die schaut dort inzwischen pervers touristisch aus, weil man ja sonst offenbar nichts mehr hat das münzen kann.
Das Buch in Ehren, ich wünsche viel Erfolg, der Text in der Einleitung darüber hats mir mehr angetan. Mit allen Sinnen geniessen... Da reiss ich mir die Zunge gleich raus...

Zum Ende bemerkt: eine originelle regionaltypische Küche lässt sich gar nicht mehr herstellen. Es gibt kein einziges Produkt, außer Fleisch im Originalzustand, selbst das Fleisch ist anders geworden.
Man müßte die alten Mehltypen sowie originale Milchprodukte dazu haben, ebenso keine Batterieeier. Dann echtes Herdfeuer und keine Konvektionsgeräte, letztere das Verderben der Küche schlechthin.
Bla Alm wa ich auch schon. No comment.
Die Fischerhütte am Toplitzsee ist ein lohnendes Ziel, nur wer glaubt dass täglich soviele Saiblinge gefangen werden wie verspeist, der irrt. Convienience Desserts fast überall.
Nur eben wenn Reportierer da sind dann nicht.

walterkunz, 12.06.09 @ 22:09

Regionalküche
Ich gehe nicht aufs Ausseerland ein, ich kenn’s nicht. Aber ich glaube, so ganz im Allgemeinen hat Piccolo nicht Unrecht, es ist nicht immer leicht, in vom Fremdenverkehr beeinflussten Gebieten eine einfache und bodenständige Regionalküche zu finden, oft wird eine lieblose 08/15-Standardküche (Wiener mit Pommes, Hirtenspieß, Naturschnitzel, Pfeffersteak) oder eine feine, neue, doch eher hochgestochene Küche angeboten, mit Zutaten aus aller Herren Länder.

Vor einigen Jahren habe ich bei einer Wanderung das Tirolerische gestreift, ich habe mich im Voraus darauf gefreut, in einem kleinen Ort an der Salzburger Grenze die Spezialitäten der selbstbewussten Tiroler zu verkosten. Das erste Wirtshaus war völlig uninteressant, das zweite habe ich wegen Bärenhungers schließlich aufsuchen müssen, obwohl es genauso uninteressant war. Es gab eine Lasagne und sonst alles Mögliche, das es auch in durchschnittlichen Gasthäusern in Wien und Niederösterreich gibt, aber kein einziges Gericht, das ich der Tiroler Küche hätte zuordnen können.

Vor wenigen Jahren war ich einem Städtchen am Ostufer des Lago di Garda, ich habe am ersten Tag die Speisekarten der örtlichen Lokale durchforstet, um typische Gerichte des Veneto zu finden, vielleicht gar Spezielles aus der Provinz Verona oder Fische aus dem See. Nichts, nur die 08/15-Einheitsküche für ausländische Touristen, Spaghetti alla bolognese, Tortellini, Bistecca ai ferri, Scaloppine al vin bianco, und die Meeresfische Sogliola und Branzino.

Gwendolin, 12.06.09 @ 14:54

zu Piccolo
das mag ja stimmen, aber dieses Buch beteiligt sich meines Erachtens nicht an dieser Patzerlküche.

Helis Loserhütte bringt ein "Loserpfandl": Mehl, Eier, Schmalz und Käse - nicht verdächtig.
Der Wildschweinbraten mit Lebkuchensauce vom Gasthof zum Hirschen ist auch tutto normalo, ebenso das Lammbeuschel vom Restaurant Post am See. Die Fischerhütte am Toplitzsee bereitet Saibling am Feuer mit Salz zu, und aus, und die Kohlröserlhütte am Ödensee beschreibt Grammelknödel aus Erdäpfelteig.

First ask, then shoot!

PICCOLO, 12.06.09 @ 14:03

Schnell kommt man ans Bilder malen...
Aber als Salzkammergutfan trüben sich die Sinne enorm wenn man dort auf dem Boden der Realität zum Essen geht. Bis auf einen der bewußt auch in Kochbüchern stets ignorierte, jedoch durch die gute Luft dort und die schöne Lanfdschaft höchst angeregte ... aber das liegt immer am Weibe... In der Gastronomie ist geschmacklich volle tote Hose. Die Gault Millau sippschaft hat die Köche dort wie überall gehörigst verdorben. Die C&C Küche regiert besonders die Hotelrestaurants. 'Ja die österreichische Häuferlküche (Essen als Patzerln) hat das Salzkammergut erreicht und das Buch soll wahrscheinlich diesen Mangel rein optisch und Vorstellungskraft - stärkend wettmachen. Schafft es aber - ungelesen - mit Sicherheit nicht. Was bei meinen letzten Besuchen in genannten Orten der kulinarischen Sinnesfreuden da so aufgehäuferlt worden ist lässt mich in Zukunft den Gosauschmied - Wirt zum Star aller Restaurants werden.

Drei Wirte ausgenommen, und sicher ein paar mehr als ich kenne die es sicher nie in so ein Buch schaffen, weil sie sich nicht kaufen lassen oder es nicht nötig haben sich überall zu prostituieren.

3 Mankalan im Karnerhof

Termin-Aviso

Am Mittwoch, 10. Juni 2009 um 21 Uhr im Foyer bei der Hotelbar:

„Sachen zum Lachen“ – Dieter Themel, Reinhard Schmied, Arthur Ottowitz;
Die 3 Mankalan nehmen sich den Leitsatz Liadlan, die nit g´sungen und Gedichtlan, die nit g´lesn werdn, sterben“ sehr zu Herzen und besinnen sich ihrer Kärntner Wurzeln …
„... diesmal inklusiver deutscher Simultanübersetzung ….“

www.karnerhof.com

Anbiederungsküche, abgelehnt.

Das muss man sich einmal vorstellen: Gehen wir in Hamburg in ein italienisches Restaurant, das vorgibt, typisch kalabresische Küche anzubieten. Der Wirt, ein Italiener durch und durch, resolut und keinen Widerspruch duldend, kommt an unseren Tisch, um die Bestellungen aufzunehmen und die Fragen mit einem Deuter auf die Holztafel zu beantworten. Steht ja eh alles da, Du Gast-Tschopperl, Du!
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